Kurzes Vorwort zum Einstieg
Dies ist mein erster Versuch, die Arbeit und das Wirken eines anderen Menschen zu würdigen. Lobhuddelei wird es nicht geben, denn wo Sonne ist, ist auch Schatten. Das hat aber nichts damit zu tun, dass ich das besser könnte (hahaha), sondern hilft dem Protagonisten ggfs. für die weitere Arbeit, wenn er die Sicht eines interessierten Fotografie-Laiens liest - und vielleicht auch annimmt.
Ich schätze die Arbeit von Klaus Hellmich sehr und habe mich entschlossen, diese meine Wertschätzung öffentlich kundzutun. Meine Beweggründe habe ich an anderer Stelle beschrieben. Alternativ könnte ich z.B. auf Facebook eine Fan-Seite aufbauen. Aber ich mag Facebook nicht so wirklich, daher bleibe ich im seichten Wasser der virtuellen Welt und habe damit auch alles selber in der Hand.
Video
Das Video, auf das ich reagiere: Vogelfotografie und Landschaftsfotografie in Norwegen mit Nikon (Insel Runde) #8
Meine Meinung
Nach dem ersten Durchlauf der Folge 8 war mir sofort klar, da ich alle vorherigen Folgen mehrfach gesehen hatte, dass hier etwas anders war. Es gibt nämlich massenhaft Bilder und Videosequenzen mit Wildlife und Landschaft zu sehen.
Die dokumentationsartige Zusammenfassung der Ereignisse während des Norwegenaufenthalts (Anreise und Insel Runde) aus eben diesen Folgen war nur bedingt zu sehen.
Stattdessen sieht man endlich mal ausreichend viele Ergebnisse der Bemühungen von Klaus (und vielleicht auch von Thomas), unterlegt mit einer unaufdringlichen Musikbegleitung. Für meinen Geschmack passend zu den Szenen, die zum Träumen verleiten.
Der Ton
Wie üblich nimmt Klaus seine Zuschauer zu Beginn des Videos in Empfang und spricht ein paar einleitende Worte. Tonaufnahmen sind immer so ein Thema. Mit guter und schlechter Tonqualität kämpfen viele Kanalbetreiber, deren Videos die ich regelmäßig schaue. Der Start des Videos wird auf einer beginnenden Bootsfahrt moderiert und geht leider etwas unter. Das ist schade, denn dreht man die Lautstärke hoch, fliegen einem die Ohren in der nächsten Szene möglicherweise vom Kopf. Aber was kann man daran ändern? - Ich weiß es nicht, es sei denn, der Sprecher geht schon zu Beginn näher ans Mikrofon, weil ihm die Situation klar ist, oder hat ein Lavaliermikrofon mit Püschel in Mundnähe.
Zu diesem Thema passt, und das ist wiederum bei vielen Videografen so, dass während einer Moderationsszene der Kopf zur Seite oder gar nicht hinten gedreht wird. Dieses führt dazu, dass der Sprecher nicht mehr gut oder gar nicht zu verstehen ist. Unabhängig davon: in meinen eigenen Versuchen des Vloggens mache ich das genauso. :-)
Auszugleichen ist der Bewegungs- und Wegdrehdrang wahrscheinlich nur, wenn das Mikrofon am Menschen ist und die Drehbewegung mitmachen muss.
Arbeitsergebnisse
In dieser Folge überwiegt der Anteil an Bild- und Videoaufnahme der Tierwelt und Landschaft erheblich (siehe oben). Sehr beeindruckend. Zwischen den vielen Vögeln gesellen sich dann und wann Bilder der einheimischen Schafe (Wildlife pur :-) ). Andere Tiere sind wohl auf der Insel Runde so einfach nicht vor die Linse zu bekommen, sofern überhaupt vorhanden. So hoch im Norden ist die Vielzahl an Tierarten wohl etwas eingedämmt.
Wenn ich das richtig verstanden habe, dann ist Klaus mit den Fotos, die er auf dem Boot von den Vögeln in den Steilwänden machen konnte, nicht ganz zufrieden. Winkel sehr steil, Boot schwankend in den Wellen. Tja, eine glattgebügelte See gibt es eben nur auf langzeitbelichteten Fotos, nicht in der realen Welt an der Steilküste.
Aber dennoch muss ich mich fragen, was an den gezeigten Bildern tatsächlich hätte besser sein können. Die Gegebenheiten kann man nur wenig beeinflussn, also ist mit dem zu leben, was möglich ist. Und dafür sind die Bilder sehr gut gelungen und die Stimmung gut eingefangen. Der ordinäre Fotobetrachter aus der breite Masse wird nichts finden, was besser zu machen wäre. Kritische Fachleute (m/w/d) sind aber m.E. nicht die breite Masse.
Währenddessen ich mir das Video angeschaut habe, habe ich mir Notizen zu einzelnen prägnanten Szenen gemacht. Diese zu kommentieren unterlasse ich aber, denn es passiert nichts, was einen Kommentar wert wäre, um etwas gut oder schlecht hervorzuheben.
Insgesamt ist der erste Teil, der auf See stattfindet, durchsetzt mit langen Videoszenen, vielen Bildern, auch Zeitrafferaufnahmen. Was soll man dazu noch sagen:
zuschauen und genießen ist wesentlich besser.
Wieder an Land
Ab Minute 21:00 geht es dann an Land weiter und wird eingeleitet von einer Zeitrafferaufnahme mit Blick auf den Hafen und im Vordergrund stehenden Häuser sowie sich eben schnell bewegenden Wolken. Ich finde solche Szenen toll und könnte ich mir stundenlang anschauen.
Und wer nun erwartet hätte, dass Thomas in dieser Folge der Norway-Diaries ungeschoren und unbehelligt davon kommt, der sieht sich enttäuscht. Wie es so die Art von Klaus ist, bezieht er die ruhige, meist im Hintergrund agierende Dame gekonnt mit Witz, aber auch Charme in die Szene ein. Dass er sie ein ums andere Mal scheinbar ohne Vorwarnung in seine Sprechszene einbaut, indem sie was sagen soll oder eine Frage beantworten muss, scheint ihr nichts auszumachen. Seit Jahren ist Thomas ein ständiger Reisebegleiter und aus meiner Sicht, auch wenn sie ruhig daher kommt, eine absolute Bereicherung.
Aber klar, wir Zuschauer sehen nur das, was Klaus uns ermöglicht zu sehen. Bislang wartete er aber nicht mit einem Veilchen auf, daher scheint im Innenverhältnis der beiden alles in Ordnung zu sein. ;-)
Über die Entstehungsgeschichten oder Ablichtungsideen seiner Fotos berichtet Klaus nicht immer ausführlich. Aber der sich in einer großen Wasserpfütze spiegelnde Leuchtturm hat es ihm angetan. Am Vortag nicht befriedigend fotografiert wegen eines nicht passenden Objektivs, war es nun der Wind, der dem Leuchtturm Falten in der Pfütze bescherte. Manche Motive erfordern eben Geduld.
Das Hin und Her wegen der Belichtungsdauer einer Szene mit schnellziehenden Wolken ist daher mal wieder ein typischer Hellmich-Part. Er erklärt sein Vorhaben, zeigt sich aber schwankend zwischen den sich bietenden Möglichkeiten. Wenn man gut hinhört, dann weiß man auch, für was er sich letztlich bei dem gezeigten Bild entschieden hat.
Ein Foto anzuschauen, erscheint einfach. Ein Foto zu machen und zu gestalten, ist Kunst.
Zum Ende hin
… moderierte Klaus im Stile eines Naturdokumentatoren mit Püschelmikrofon vor dem Mund ein (Zwischen-)Fazit zum Aufenthalt auf der Insel Runde. Ich habe das Gefühl, dass er sich dafür bei den Zuschauern entschuldigen wollte. Aber irgendwie war dadurch, auch weil der weitläufige Hintergrund passte, die Szene für mich aufgewertet. Passte irgendwie. In der Natur, insbesondere an der See, ist eben Wind. Wind und Mikrofon sind keine Freunde, wie wir alle wissen.
Obwohl keine Papageien-Taucher fotografiert werden konnten, die waren längst mit der Brut fertig und wieder auf See, ist sein Fazit positiv ausgefallen. Als Zuschauer aus der Ferne, und mit dem bereitgestellten Inhalten der Videos, kann ich das Fazit sehr gut nachvollziehen.
Abgerundet wird das Ende des Videos wiederum mit einer Zeitrafferaufnahme in der Zeit der blauen Stunde (?) und einem schönen Abendrot.
Mein Fazit
Ob der vielen Tier- und Naturszenen ist das Video dieser Diary-Folge für mich als virtueller Norwegen- und Schwedenfan sehr sehenswert. Somit rücken die Menschen, die sonst meist die Videos prägen, etwas in den Hintergrund. Aber das ist gar nicht schlimm, denn das Hauptthema ist Fotografie, begleitet von Videosequenzen, und nicht die reine Selbstdarstellung. Die anfangs dieses Artikels von mir aufgezeigte, nicht ganz so gute Tonqualität tut diesem Video in seinem Informations- und Unterhaltungswert keinen Abbruch. Der Daumen-hoch-Klick unter dem Video war keine Pflicht, sondern eine Ehre.
Mit angemessener Geduld warte ich nun auf Folge 9 der Norway-Diaries.
Jopii, am 13.11.2021
Lichtbildidealisten hat eine Homepage und den YouTube-Kanal, die jeweils hier zu erreichen sind:
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