Die vorletzte Nacht hatte es in sich. Anfänglich hatte ich den Tag über keine Unruhe in den Beinen. Diese stellten sich erst ab 22.00 Uhr ein und ließen mich die ganze Nacht bis in die frühen Morgenstunden nicht schlafen. Dann endlich, es muss nach 5.00 Uhr gewesen sein, konnte ich endlich einschlafen und auf dem Sofa einige Stunden Schlaf finden. Es waren nicht viele.
Mit dem Aufwachen hatte ich auch wieder Kopfschmerzen. Nicht stark, aber doch spürbar. Den Tag habe ich mit lesen und YouTube-Videos verbracht. Dabei stellten sich keine unruhigen Beine (oder Arme) mehr ein.
Am Nachmittag ging ich trotz Schneegrieselschauer eine Runde spazieren. Es war windig und der Wind war eiskalt. Kein Aprilscherz, sondern Realität.
Mein Abendessen bestand aus zwei Scheiben Graubrot und Käse und Wurst. Nichts anderes wollte ich essen, denn das Thema Nahrung ist noch immer in meinem Fokus.
Gegen 22.00 Uhr war ich so müde, dass ich mich entschied ins Bett zu gehen. Die Beine waren ruhig und insgesamt spürte ich keine Unruhe in mir. Ich hatte das Gefühl, dass ich sofort würde einschlafen können.
Aber Gefühle täuschen oftmals. Und es war leider so wie es in den vergangenen zwei Wochen oftmals der Fall war: kein Schlaf möglich.
Ich konnte einfach nicht einschlafen. Ich versuchte mich auf einzelne Körperpatien zu konzentrieren, um die zu entspannen. Aber da war nichts, was entspannt werden musste. Ich war gänzlich entspannt. Ich war müde. Ich konnte trotzdem nicht einschlafen.
Mir blieb nichts anderes übrig, als mein Buch zu nehmen und zu lesen. Die Müdigkeit war vorhanden, aber auch die Möglichkeit, der Geschichte zu folgen. Und so war es sehr weit nach Mitternacht bis ich einen erneuten Einschlafversuch wagte. Und es klappte, ohne das die Unruhe in Beinen oder Armen auftauchte.
Und auch nun war es wie in den vergangenen Wochen. Ich wachte auf, hatte einen matschigen Kopf und bekam einen leichten Schock als ich sah, dass es erst 4:10 Uhr war. Ich hatte etwas mehr als 2 Stunden geschlafen und der Grund des Aufwachens waren Muskelkontraktionen im linken Bein. Da waren sie wieder. Was für ein Mist?
Nun waren die Spielregeln geändert worden, aber das Ergebnis war ähnlich. Auch wenn ich mit Mühe hatte einschlafen können, blieb mir ein erholsamer Schlaf nicht vergönnt. Einige Zeit quält ich mich noch, um wieder einzuschlafen. Aber den Kampf konnte ich nicht gewinnen. Um 04:40 Uhr war ich unten im Wohnzimmer.
Nun schreibe ich mit Mühe und Not diesen Artikel. Ich bin müde, kann mich kaum konzentrieren. Ich wollte lesen, aber das klappt nicht, weil das linke Bein permanent wackelt. Und einen Versuch auf dem Sofa wieder in den Schlaf zu kommen, habe ich erst gar nicht versucht.
Wie hoch wird diese Welle noch steigen? Habe ich den Wellenkamm schon erreicht? Ich gehe mal nicht davon aus, denn wenn ich wieder auf dem Weg ins Wellental wäre, dann würde ich mich besser fühlen, hätte keine unruhigen Beine und würde zumindest schnell einschlafen und dann auch tief für 2 bis 4 Stunden schlafen können. Das ist so nicht gegeben. Also reite ich noch auf dem Kamm in eine Richtung, die ich nicht deuten kann.
Und was macht der Blutdruck?
Der ist bei fast jeder Messung relativ weit unten. Dann und wann, wenn ich das köperlich auch spüre, ist er etwas höher, aber Werte von über 140 sind nicht mehr dabei. Das blutdrucksenkende Mittel tut wohl seine Arbeit, aber hat mir keinen Schlaf mitgebracht. Demnach kann ich einen Zusammenhang mittlerweile schon ausschließen bzw. gehe davon aus, dass der Schlafmangel den Blutdruck in die Höhe getrieben hat, der aber jetzt künstlich nach unten gedrückt wird. Die Ursache des ganzen Übels, wenn es nicht RLS ist, bleibt somit unklar. RLS sehe ich aber als Haupttäter an. Was für eine Scheiße!
Jopii, 02.04.2022