Ich habe es aufgegeben, mich krampfhaft in den Schlaf zu bringen. Nach zwei wachen Stunden bin ich aufgestanden.
Jetzt ist es 2.53 Uhr. Ich kann nicht einschlafen. Zum ersten Mal durchwache ich nun offensiv eine Nacht. Das habe ich bislang vermieden, denn ich war immer der Meinung, dass ich nicht in Gefahr laufen sollte, die Nacht zum Tag und den Tag zur Nacht zu machen. Würde ich nicht im Arbeitsleben stehen, wäre es mir vielleicht noch egal, aber ich muss tagsüber arbeiten.
Um kurz vor 22.00 war ich so müde, dass ich mich ins Bett gelegt habe. Mir war aber schon klar, dass ich kaum eine Chance haben würde, in den Schlaf zu kommen. Ich spüre das, es ist keine Einbildung.
Kaum das ich lag, sackte ich weg, aber in Bruchteilen von Sekunden war ich wieder da. Das wiederholte sich einige Male mit dem Ergebnis, dass ich nicht mehr wegsackte, sondern mit im wattigen Kopf ein kristallklarer Flecken blieb. An Schlaf war nicht mehr zu denken.
Den Versuch, etwas zu lesen, musste ich aufgeben, um nicht das Buch gegen die Wand zu schmeißen. Würde ich doch zumindest lesen können!
Um 0.15 Uhr gab ich dann auf. Ich ging ins Wohnzimmer und setzte mich an den Computer. Ein bisschen Instgram schauen, ein bisschen Mails lesen, Twitter checken, Fotos von der gestrigen Radtour nochmal anschauen.
Man sollte meinen, es würde sich nach fast einem ganzen Tag ohne Schlaf eine bleiernde Müdigkeit einstellen. Dem ist nicht so.
Gerade eben ist die Uhr auf 3.00 Uhr gesprungen. Nun bin ich 24 Stunden wach. Der vergangene Tag war für mich ziemlich aufregend. Das ist aber nicht der Grund, warum ich nicht einschlafen kann. Der Grund dafür bleibt leider verborgen. Die Chance wäre vielleicht heute dagewesen es herauszufinden. Es hat nicht sollen sein.
Noch bereue ich meinen Entschluss nicht, keine Medikamente mehr zu nehmen. Zum ersten Mal seit dem 26.11.2020 habe ich keine Pramipexol TAD eingenommen. Möglicherweise ist das der Grund, warum es wieder zu einer wohl schlaflosen Nacht kommt. Eigentlich muss ich mich nicht wundern. In der vergangenen Woche hatte ich 3 solcher Nächte. Vom 18. auf den 19., vom 19. auf den 20. und vom 20. auf den 21.03. habe ich ähnlich ratlos und verzweifelt über den Sinn und Unsinn des Ganzen nachgedenken müssen. Kein Schlaf! Nur unruhige Beine, wellenartige Muskelkontraktionen meist im linken Bein.
Heute sind beide Beine betroffen. Dennoch werde ich das Medikament nicht einnehmen, denn vor ein paar Tagen hat es nicht doppelter Dosis nichts genützt. Warum sollte ich es mir wieder einverleiben. Nein, mache ich nicht mehr.
Eine klitzekleine Hoffnung auf Schlaf hatte ich immer mal wieder, darum habe ich mich einige Male auf das Sofa gelegt. Wenn ich auf dem Sofa einschlafe, dann ist es ja auch gut. Sobald ich lag und zur Ruhe kam, setzen die wellenartigen Muskelkontraktionen wieder ein. Es sind keine Krämpfe im klassischen Sinne. Es ist so, als würden elektronische Ströme durch die Muskel ziehen und diese dazu bewegen, sich zusammen zu ziehen. Auch tut es nicht weh. Es ist nur unangenehm und verhindert den Schlaf.
Heute, nach dem Reinfall mit der Klinikeinweisung, habe ich den siebten Artikel zum Thema Restless Leg Syndrom verfasst. Was soll es dazu noch mehr zu schreiben geben. Möglicherweise ist der siebte Artikel auch der letzte. Ich kann mir kaum noch vorstellen, dass ich eine Artikel über meine vollständige Genesung werden verfassen können.
Jetzt werde ich noch ein bisschen YouTube schauen und mich an dem erfreuen, was mich interessiert. Und um 6.00 Uhr werde ich mich einloggen und für ein paar Stunden versuchen meiner Arbeit nachzugehen.
Jopii, 25.03.2022