Nun ist es soweit. Am heutigen Montag hatte ich einen Anruf aus der Klinik. Mir wurde mitgeteilt, dass kurzfristig ein Platz freigeworden war und ich am morgigen Dienstag würde aufgeschlagen können. Mir war klar, und ich hatte es auch herbeigesehnt, dass dieser Anruf noch in der Krankschreibungsphase kommen würde, aber mit etwas mehr Vorlaufzeit hatte ich dann doch gerechnet. Aber was soll es. Ich werde die Gelegenheit nutzen und das Beste daraus machen.
In meinem achten Artikel über das Restless Leg Syndrom - die Welle wird zur Strecke, hatte ich eine Art von Fazit geschrieben und die bisherigen Erkenntnisse und Annahmen einfach mal frisch von der Leber weg aufgeführt. An den Ausführungen ist auch nichts zu verbessern oder gar zu verändern.
Zu berichten ist jedoch, dass meine Blutdruckbeschwerden nicht organisch bedingt sind. Das bedeutet, dass mein Herz-Kreislauf-System funktioniert und nicht ursächlich für den zu hohen Blutdruck verantwortlich ist.
Ich wähnte mich auf dem Weg ins Wellental. Mein Euphorie war groß. Doch nun die Ernüchterung.
Um Mitternacht, ich war noch nicht schlafmüde, setzte eine große Unruhe im rechten Bein ein. Sie kam aus heiterem Himmel. Doch schon bald war die verklungen, um dann aber im linken Beine umso heftiger einzusetzen. Seit mehr als 2 Stunden kämpfe ich nun mit dem Bein und der dann doch eingesetzten Müdigkeit.
Das Ohnmachtsgefühl kenne ich ja schon aus den vergangenen Wochen.
Es bewahrheitet sich ein weiteres Mal. Schlaf ist die beste Medizin. Wohl dem, der in der Nacht ausreichend Schlaf findet.
Gestern war ein total komischer Tag. Nach einer eher dürftigen Nacht ging es mir am Morgen relativ gut. Der Schlafmangel war zu spüren, aber kurz nach dem Aufstehen war etwas Kraft und Energie da. Das änderte sich am Vormittag aber schlagartig. Der Kopf fühlte sich an wie bei einer Grippe. Die Wangen glühten, der Kopf war rot.
Ein Versuch war es wohl wert. Nun weiß ich, dass alles andere tatsächlich nicht funktionieren konnte.
Bereits heute kam das für kommenden Montag angekündigte Paket an, mit dem eine legale Einschlafhilfe geliefert wurde. Bislang hatte sich mein Körper, oder doch die Psyche, gegen Einschlafhilfen gewehrt. Und das zu meinem Bedauern mit großem Erfolg. Selbst vom Arzt verschriebene Schlaftabletten hatten im August 2021 keinerlei Wirkung entfaltet.
Eigentlich wollte ich einen kleine Fotowalk machen, aber Wind und Wetter hatten mich dann doch davon abgehalten.
Der menschliche Körper hält einiges aus. Die Seele, die Psyche, der Geist aber scheinen Schwächlinge zu sein.
Am gestrigen Donnerstag wurden mir technische Geräte umgehängt und meine Brust mit Sensoren bekleistert. Am linken Oberarm wurde eine Blutdruckmanschette angebracht. Es war soweit, Langzeitblutdruckmessung und Langzeit-EKG sollten Aufschluss darüber bringen, ob ich ein organisches Leiden habe.
Meine Meinung war bislang, dass der Bluthochdruck der vergangenen Woche(n) einzig und allein mit dem enormen Schlafmangel/-entzug zu tun hat.
Die Nacht hat begonnen und die Unruhe in den Beinen ist dominant. An Schlaf ist nicht zu denken. Währenddessen sich andere Menschen von den Aktivitäten, vielleicht auch von den Strapazen des Tages erholen, hocke ich am Schreibtisch und verfluche meine Beine. Es ist nur ein schwacher Trost, dass es etliche Frauen und Männer gibt, die ebenfalls schlaflos sind. Die Gründe können mannigfaltig sein.
Es wird täglich unerträglicher, dass mittlerweile zu jeder Zeit des Tages die Unruhe auftaucht.
In meinem siebten Artikel über das Restless Leg Syndrom - der Weg endet vor einer Mauer, den ich nahezu im Delirium verfasst hatte, hatte ich über die Auswirkungen des Schlafmangels/-entzugs berichtet und mich auch über die Ärzteschaft ausgelassen. Keines meiner Worte tut mir leid. Es gibt daran auch nichts zu ändern oder anders zu formulieren und darzustellen.
Ich fühle mich allein gelassen mit dem Restless Legs Syndrom und dessen verheerende Auswirkungen auf mich, auf meine Frau, auf unser gemeinsames Leben.
Es wird zur Routine, dass ich in der Nacht nicht schlafe. Nun bin ich fast schon wieder 24 Stunden wach. Gestern Abend und in der Nacht hatte ich mir schon Sorgen gemacht, ob und wie ich wohl würde schlafen können. Dass es wieder eine schlaflose Nacht werden würde, hatte ich nicht gedacht.
Auch jetzt um 07:15 Uhr ist der Geist vollkommen klar. Es ist keine Müdigkeit da, die mich in den Schlaf bringen könnte.
Alles wiederholt sich. Die Frage ist nur wann, zu welchem Zeitpunkt, in welcher Intensität.
Die beiden vergangenen Nächten waren kennzeichnet durch spät einsetzende Unruhe in den Beinen, die dann aber sehr intensiv und dauerhaft war. Die Möglichkeit frühen Schlaf zu finden, wurde dadurch verhindert. Wobei früh relativ ist.
Im normalen Leben bedeutet früh für mich, dass ich zwischen 21:00 Uhr und 23:00 Uhr ins Bett gehe und einschlafe.
Im RLS-Leben bedeutet früh für mich, dass ich zwischen 5:00 Uhr und 6:30 Uhr in einen unruhigen, nicht erholsamen Schlaf falle.
Ich bin ein reiner Hobbyist und habe viel Interesse an Linux, Fotografie, Radfahren und Radverkehr sowie an den Themen zum Erhalt unserer Erde als Lebensraum für uns und für die kommenden Generationen. Klimaschutz und Klimawandel gehen uns alle etwas an.