Anreise und Start

Am 02.01.2022 konnte ich in diesem Artikel Norway-Diaries live on stage (12.03.2022) darüber berichten, dass die Norway-Diaries, die auf dem YouTube-Kanal von Lichtbildidealisten veröffentlicht wurden, in eine weitere Phase gehen würden. Der Erfolg der Serie, die den Urlaub von Thomas & Thomas dokumentieren, hat den Kanalinhaber und Fotografen Klaus Hellmich dazu bewegt, einen Abschluss in Form einer Live-Veranstaltung mit Publikum zu ermöglichen. Nicht nur die Community war und ist begeistert, sondern auch Klaus ist von der Resonnanz offensichtlich sehr angetan.

“Ich bin ja nur Beiwerk”, so beschrieb sich Jasmin, die den Live-Auftritt mitgestaltet und modiert hat, ihre Rolle in den Diaries. Das ist natürlich nicht so. Denn was nützt das leckerste Gericht, wenn die Gewürze fehlen. Die Hauptrolle kommt Klaus zu, dass ist richtig, aber ohne die Szenen mit Jasmin, die sehr auflockernd sind, wäre es vielleicht doch fad oder nur auf das Fotografische ausgerichtet. Bei der Oscar-Verleihung werden auch die besten Nebendarsteller gekürt. Insofern alle Daumen hoch für Jasmin und ihr Mitwirken.

Die Idee zur Veranstaltung war in einem Live-Stream geboren worden, der ebenfalls anlässlich der Norway Diaries zusammen mit Jasmin gesendet wurde. Die Resonnaz auf diese Idee war insofern gut, dass genug Anmeldungen zusammen kamen, um den Aufwand dafür zu rechtfertigen. Dabei muss man bedenken, dass die Mitglieder der Community deutschlandweit verteilt sind und somit eine Anreise, insbesondere in der gegenwärtige Lage, für einen 3-Stunden-Akt (15 bis 18 Uhr) schon Zeit und Geld kostet.

Gestern waren ca. 50 Frauen und Männer, wobei der Anteil der Damen recht überschaubar war, in der Tanzschule Michael in Steinburg-Burgsteinfurt anwesend. Für mich hätte die Fahrt mit dem Auto eine Strecke von ca. 135 km bedeutet. Der Zeitaufwand hätte ca. 2 Stunden betragen. Allerdings versuche ich die Nutzung des Autos weitestgehend zu vermeiden. Da meine Frau den Termin verschusselt hatte, trat ich meine Anreise per Zug an. Und es hat funktioniert. Über die Reise selber werde ich an anderer Stelle berichten.

Mein Zug kam um 14.41 Uhr pünktlich am Bahnhof in Steinfurt-Burgsteinfurt an. Ich musste ca. 400 m gehen, um auf der Goldstraße die Tanzschule Michael zu erreichen. Am Eingang wurde ich von Jasmin und dem ehemaligen Praktikanten begrüßt und in Empfang genommen sowie mein Impfstatus geprüft. Diese weiterhin bestehende Pandemie gilt es zu beachten.

Nach dieser Prozedur musste ich zunächst dringend die Keramikabteilung aufsuchen, um nach einer fast 4-stündige Reise den Wasserdruck im Körper wieder auf einen Normallevel zu bringen. Die Keramik hat es ausgehalten.

Danach konnte ich Klaus kurz begrüßen und das erste Mal dem gegenüberstehen, den ich sonst nur aus den Videos kenne. Es ist schon komisch, die Menschen zu treffen und mit ihnen zu reden, die man über einen langen Zeitraum sieht, aber nicht fassen kann. Das Gleiche gilt für Michael Ziegann und auch für Stefan vom YouTube-Kanal Lichtgebildet.

Der liveact

In Ansätzen hatte Klaus bereits angedeutet, wie er sich den Ablauf der Veranstaltung vorstellen konnte, insofern war ich dann auf den Inhalt gespannt. Es sollte zwei Teile geben. Der erste Teil sollte eine Zusammenstellung der schönsten Szenen der Norway Diaries, so eine Art von directors cut, sein. Der zweite Teil würde zur lockeren Unterhaltung dienen sowie zum Erwerb von ausgesuchten Fotos, die zum Selbstkostenpreis an die Frau oder den Mann gebracht werden sollten.

Zu Beginn berichtete Klaus davon, wie problematisch es gewesen war, das Video für den directors cut zu erstellen. Auch einem Profi wie ihm fliegen hier und da die technischen Dinge um die Ohren. Auch das macht ihn sympathisch, da er mit Selbstironie nicht spart und somit auch erklärt, warum es gerade so und nicht anders ist.

Hatten die Zuschauer nun gedacht, dass sie in Ruhe ein tolles Video würden sehen können, sahen sie sich enttäuscht. Nein, Klaus wollte die Menschen mit einbinden und hatte immer wieder Unterbrechungen eingebaut. Durchaus geschickt, denn so konnte, wer wollte, sich beteiligen, um ansehnliche Fehldrucke durch die Beantwortung von Quizfragen zu gewinnen. Um die käuflich zu erwerbenden Foto in Profiqualität zu erhalten, wurden verschiedene Papiersorten ausprobiert. Zusammen mit Ute und Tom von tomutefotografie, waren die Fotodrucke erstellt worden. Den Ausschuss wollte man aber nicht entsorgen, sondern durch Quizfragen an die Frau oder den Mann bringen. Eine gute Idee, denn meist war wohl ein falsch eingestellter Rand das Ausschusskriterium.

Ich empfand diese Art der Einbeziehung der Menschen als sehr interessant und nicht störend, bezogen auf den directors cut. Die fast 2 Stunden, die dafür genutzt wurden, auch wenn es so wohl nicht geplant war, waren kurzweilig und viel zu schnell rum. Beteiligt hatte ich mich an dem Quiz nicht, da ich mir nicht sicher war, ob ich im Falle eines Gewinns das Foto wirklich unbeschadet nach Hause bringen würde.

Nebenher

Die Lokation, in der die Veranstaltung abgehalten wurde, trägt den Namen Tanzschule Michael. Diese gehört Michael Ziegann, der im Fotografieumfeld, aber auch auf YouTube, sehr bekannt ist und aus meiner Wahrnehmung dafür steht, dass die Fotografinnen und Fotografen zusammengeführt werden und vielleicht auch gemeinsame Projekte machen. Und genau dieser Michael Ziegann wuselte hinter der Theke herum, kochte literweise Kaffe, gab Getränke in Flaschen aus, bediente die Lichttechnik und war dafür verantwortlich, dass das Video zu den Quizfragen angehalten wurde. Michael war genauso locker drauf wie er in seinen Videos auftritt. Seine Lokation kann man für Partys mieten und ist dafür auch sehr gut geeignet.

Der Abschluss

Nachdem der directors cut mit dem Quiz beendet war, hatten die Anwesenden die Möglichkeit, die Bilder, die Klaus ausgesucht und mühevoll ausgedruckt hatte, zu besichtigen. Es waren alles Bilder, die meist aus den Diary-Videos bekannt waren. Zwei Bilder davon interessierten mich sehr, aber ich hatte ich das Problem des Transports. Was tun? Ich wusste nämlich nicht, ob die Rückreise ähnlich ruhig würde verlaufen können, wie die Hinreise gewesen war. Ich überlegte einige Zeit, bangte schon darum, dass die Bilder schnell vergriffen sein würden.

Aber genau diese beiden Bilder blieben unmarkiert. Komisch. Das Transportproblem hatte auch ein Zuschauer, der mit dem Rad angereist war und ein Foto im A3-Format nicht wirklich knitterfrei würde transportieren können. Dieses Foto wurde dann nachverquizt.

Mit meinem kleinen Problem trat ich an Klaus heran, erklärte es ihm und hatte auch schon eine Lösung parat. Was das für eine Lösung ist, wird nicht verraten. Auf jeden Fall wurde mein Name an die beiden Bilder geklebt und ich werde sie in einiger Zeit wohl in Empfang nehmen können.

Mein Zug sollte um 18.07 Uhr fahren, daher hatte ich keine Zeit mehr, mich ggfs. noch mit Jasmin oder Stefan von Lichtgebildet zu unterhalten. Das ist schade, aber wenn der Zeitrahmen eng ist, ist eben nur das Hauptthema abzuhandeln.

Fazit

Ich bin sehr froh, dass ich den Samstag dafür aufgewendet habe, diese Veranstaltung zu besuchen. Zum ersten Mal seit über 2 Jahren habe ich die Coronaklammer abgeworfen und mich wieder im Leben bewegt. Ob ich das noch bereue, weil ich mich vielleicht auf den Bahnhöfen und in den Zügen angesteckt habe, werde ich bald feststellen können. Ich habe die Hoffnung, dass ich alles so gut gemacht habe, um gesund zu bleiben.

Auch wenn ich es strapaziere und wiederhole:

Die Art und Weise wie die Norway Diaries, aber auch viele andere Videos auf dem YouTube-Kanal aufgesetzt sind, sind sie für mich eine Bereicherung gewesen, und sind es immer noch, in einer Phase meines Lebens, die noch nicht mal mehr Grau war. Danke Klaus!

Auf Grund anderer Umstände bin ich sehr froh, diese Entscheidung der Teilnahme und langen Anreise getroffen zu haben. Sie gibt mir Motivation und Energie, um mich wieder aufbauen zu können. Es sind doch meist die kleinen Dinge im Leben, die wichtig sind.

Ein bisschen Stastik

Playliste zu den Norway Diaries

YouTube-Kanäle

Instgram

Jopii, am 13.03.2022