In meinem zweiten Artikel über das Restless Leg Syndrom - eine schreckliche Fortsetzung hatte ich mehr von den Auswirkungen meines Leidens erzählt und damit auch mehr von mir und meinen Empfindungen. Zum damalgen Zeitpunkt, Anfang Dezember 2021, befand ich mich in einer abklingenden Phase der RLS-Welle. Es hatte noch einige Tage angedauert, bis das Schlimmste überstanden war.
Das heißt aber nicht, dass ich dann wie Phönix aus der Asche putzmunter und ausgeschlafen meine Tage verbringen konnte. Das einzige, was seitdem nicht mehr aufgetreten ist, ist die Unruhe in den Beinen. Zumindest nicht am Abend, wenn ich ins Bett gehe. Ich nehme regelmäßig das Medikament. Sollte dieses dafür sorgen, dass die Unruhe nicht auftritt, so ist die Schlaflosigkeit oder der schlechte, weil viel zu kurze Schlaf eine zweite Säule in meinem Krankheitsbild und losgelöst vom RLS-Syndrom zu bewerten. Das ist zumindest meine Ansicht.
Das in dem zweiten Artikel angedeutete Medikament, welches mich eigentlich müde machen soll, hat auf mich keinerlei Wirkung. Ich werde davon nicht müde. Vielmehr habe ich die Befürchtung, dass es kontraproduktiv wirkt und mich wachhält. Um Weihnachten rum habe ich es damit nochmal versucht und mir keinen Gefallen damit getan. Das war nicht gut. Ich habe dieses Medikament bis heute nicht mehr genommen.
Stattdessen habe ich ab dem 13.12. bis zum Jahresende, und sogar noch auf Neujahr, jeden Tag bei Wind und Wetter, eine Radtour gemacht. Darauf bin ich sehr stolz, denn ich bin 20 Mal in Folge raus und auf das Rad. Immerhin habe ich das geschafft. Aber es war auch sehr schwer. Der Schlafmangel hat mich gegen Mittag nach der Arbeit immer sehr müde werden lassen. Der fiese innere Schweinehund hat mich oft denken lassen: jetzt auf das Sofa und liegen bleiben
Aber nein, bei Regen, Wind, Schnee, Frost und Kälte bin ich raus.
Dennoch schwebte mir immer im Hinterkopf herum, dass, wenn der Rhythmus beibehalten würde, ab Anfang Januar 2022 (+ eine paar Tage) sich die nächste Welle angekündigen würde.
Heute ist der 14.01.2022 und ich bin wieder mittendrin. Ich schaffe es gerade eben noch diesen Artikel zu schreiben, mehr aber auch nicht. Zum Glück hatte ich ein paar Mehrarbeitsstunden angesammelt, so dass ich nach ein paar Routinearbeiten meine Arbeit beenden und mich ins Bett legen konnte. Einschlafen konnte ich nicht gut. Leider hatte ich es versäumt, die Ohrstöpsel in die Ohren zu stecken. Irgendwann schlief ich ein, bis meine Frau im Haus laut polternd unterwegs war. Die Werte meiner Schlafzeiten ab Samstag 09.01.2022:
- Samstag auf Sonntag - 3,0 Stunden Schlaf
- Sonntag auf Montag - 2 Stunden Schlaf
- Montag auf Dienstag - 3 Stunden Schlaf
- Dienstag auf Mittwoch - 2,5 Stunden Schlaf
- Mittwoch auf Donnerstag - Dämmerschlaf und heftiger Traum
- Donnerstag auf Freitag - Dämmerschlaf und Traum ohne echte Erinnerung
Mein körperlicher Zusammenbruch am frühen Freitagmorgen war also kein Wunder, sondern die einfache Folge von Schlafmangel. Ich war nicht mehr in der Lage klar zu denken oder etwas zu planen. Der Kopf war wie in Watte gepackt, der Körper müde, die Gelenke steif. Der kurze Schlaf von vielleicht 2 Stunden war nicht hilfreich. Am Nachmittag konnte ich noch kurz etwas im Sessel ruhen bis mich dann wieder ein ganz andere Sache in schiere Aufregung und Panik versetzt. Diese tut hier nichts zu Sache, aber für die nächste schlaflose Nacht dürfte sie die Hauptverantwortung haben.
Nun, ich bin mir nicht sicher, ob ich darüber froh sein soll oder nicht, dass die Unruhe in den Beinen nicht mehr taucht. Sie taucht tagsüber auf, wenn ich ruhig am Schreibtisch sitze und versuche, mich zu konzentrieren. Dann merke ich, wie die Muskelkontraktionen kommen. Sobald ich die Beine bewege, ist das weg. Aber eben auch nur für eine kurze Zeit. Dann kommt es zurück. Würde ich also das Medikament abends nicht nehmen, würde ich nicht einschlafen können.
Der wenige Schlaf ist also nicht zwingend ein Ergebnis der unruhigen Beine und sollte wohl an anderer Stelle zu suchen sein. Ohne Schlaf werde ich auf Dauer nicht arbeiten können. Und dann?
Jopii, 14.01.2022
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