In meinem vierten Artikel über das Restless Leg Syndrom - diese Welle war hart hatte ich das Gefühl, den Aufstieg auf die Welle hinter mich gebracht zu haben. Den Artikel hatte ich am 08.02.2022 veröffentlicht. Tatsächlich hatte ich noch bis zum 14.02.2022, also weitere 6 Tage, mit der Situation zu kämpfen. Dabei spielte RLS scheinbar nicht mehr die Hauptrolle, sondern dieses unbekannte Phänomen, dass der Schlaf nicht ausreichend und nicht erholsam war.
Mir ist nicht klar, warum ab dem 14.02.2022 eine Veränderung derart eintrat, dass mein Kopf nicht mehr wattig, schwammig und schwer war sowie mein Körper die große Müdigkeit und Trägheit nicht mehr hatte. Woran mag das liegen?
Ich glaube nicht (mehr), dass Medikamente eine große Rolle spielen (sie unterstützen, ja), denn in den Akutphasen helfen sie nicht. Wie ich bereits geschildert hatte, helfen noch nicht mal die vom Arzt verschriebenen Schlafmittel (August 2020). Irgendetwas tobt in den Akutphasen in meinem Körper. Was auch immer!
Heute, am 20.02.2022, bin ich wesentlich besser drauf als noch vor zwei Wochen. Das kann ich so behaupten, auch wenn mir weiterhin Energie und Kräfte in Körper und Seele fehlen. Meine Arbeit schaffe ich so gerade eben noch. Ich merke aber, wenn es etwas unruhig und hektisch wird, dass ich sofort abbaue und schon fast panisch werde. Die Angst davor, dass ich meinen Job irgendwann nicht mehr machen kann, schwebt latent über mir. Mit 57 Jahren wird es für mich keinen neuen Job mehr geben, sollte ich arbeitslos werden. Von einer Berufs-/Erwerbsunfähigkeit mal ganz zu schweigen.
Die körperlichen Kräfte sind auf ein Minimum zurückgegangen. Die letzten fast 5 Wochen waren auch geprägt durch einen Wasserrohrbruch, natürlich an der ungünstigsten Stelle, und den damit verbundenen Problemen. Teils haben wir kein Wasser, teils keine Toilette. Zum Glück ist diese Phase bald vorbei und wir haben wieder einen Normalbetrieb in Badezimmer und Küche. Die Randarbeiten, die ich erledigen musste, wie z.B. tägliches Putzen und Aufräumen der Hinterlassenschaften der Handwerker, habe ich kaum bewältigen können. Es blieb am Ende des Tages keine Kraft übrig, um vielleicht einen Spaziergang zu machen oder gar auf das Rad zu steigen.
Natürlich mache ich mir viele Gedanken um meine Gesundheit. Man kann sich in etwas reinsteigern, ja, aber ich bin ein Zahlen- und Faktenmensch. Und meine Aufzeichnungen sind eindeutig. Beruflich wie privat versuche ich die Dinge, um mich umtreiben, zu verstehen und möchte wissen, warum so ist wie es ist. Die Wellen sind da, auch wenn mir scheinbar die Mediziner nicht glauben, weil es nicht ins Schema oder ins primären Krankheitsbild passt. Ich bin aber überzeugt, dass etwas ein Auslöser sein muss.
Und dem bin ich auf der Spur - und vielleicht auch etwas nähergerückt. Derzeit, da ich eh platt bin wie eine Flunder, ergehe ich mich demnächst in Selbsttests. Ich habe das Gefühl, und nicht nur das, dass es darauf ankommt, was ich esse und trinke. In den vergangenen Jahren habe ich auffällige Reaktionen gezeigt, die auf Allergien hindeuten.
Ich weiß, dass ich Nüsse,Kerne und Samen nicht mehr gut vertrage und esse diese auch nicht mehr bewusst. Leider sind Nüsse sehr oft in anderen Lebensmitteln enthalten. Es steht eben wegen möglicher allergischer Reaktionen meist auf den Verpackungen drauf. Nüsse sind auch in Lebensmitteln, in denen man Nüsse nicht vermutet.
Schon immer esse ich gerne Weingummi und Gummibärchen bzw. diese kleinen Colafläschchen. Auch darauf regiere ich mit Hautproblemen. Die sind in den vergangenen 12 Monaten wesentlich größer geworden. Also verzichte ich, auch hinsichtlich meines Körpergewichts, auf diese leckeren Dinge.
Und ja, ich esse auch gerne Schokolade. Rittersport Joghurt ist mein absoluter Favorit oder auch die Kinderriegel. Auch darauf verzichte ich seit Wochen.
Die Hautreaktionen sind bei Nüssen, Gummibärchen und Schokolade immer unterschiedlich. Es kann auch sein, dass nicht passierts. Hier ist wohl ausschlaggebend, in welcher Phase der Welle ich mich gerade befinde. So könnte ich mir das nämlich vorstellen.
Es ist nun einige Wochen her, dass ich bewusst diese 3 Arten von Leckereien zu mir genommen habe. Am Freitagabend, 18.02.2022, hatte ich einen Heißhunger auf etwas Süßes. Im Haus war nichts weiter, bis auf eine Packung Jaffa Cake Kirsch irgendwann aus der Weihnachtszeit. Das ist gefülltes Eiergebäck mit einer Kirschfüllung sowie einem Schokoladenüberzug aus Zartbitterschokolade. Einen der zwei Riegel mit 12 Plätzchen, davon hatte meine Frau eines gegessen, habe ich an dem Abend vernascht - nicht wirklich lecker, aber süß.
Nach meinen Aufzeichnungen hatte ich 7 Nächte lang keine unruhigen Beine beim Einschlafen. An diesem Freitagabend konnte ich nicht einschlafen, da, sobald ich lag und das Licht ausgeschaltet hatte, wieder das linke Bein diese krampfartigen Muskelkontraktionen hatte. Es ist, als würde ein elektrischer Strom durchs Bein laufen. Sobald ich das Bein bewege, ist die Muskelanspannung weg, kommt aber noch wenigen Sekunden wieder. Es hatte an diesem Abend lange gedauert, bis ich endlich einschlafen konnte. Dafür war der Schlaf dann auch nach knapp 3,5 Stunden vorbei und ich war im Geist hellwach, der Körper erschöpft.
Vielleicht ist es Einbildung, aber wenn ich mich zurückerinnere, was ich in der Vergangenheit in den Hochphasen von RLS gegessen hatte, dann liegt die Vermutung nahe, dass ich ggfs. auf Inhaltsstoffe in der Nahrung reagiere, die alles noch schlimmer werden lassen.
Am Samstag habe ich den ganzen Tag bewusst gegessen. Den zweiten Riegel der Jaffa Cakes habe ich nicht angerührt, keine Nüsse gegessen und auch keine Gummibärchen. Das haben wir nicht im Haus und kommt auch nicht mehr rein. Es sei denn, ich ergehe mich mit Gummibärchen in die Testphase. Das mache ich aber nur dann, wenn ich am nächsten Tag nicht arbeiten oder etwas wichtiges erledigen muss. Zur Testphase kaufe ich mir Gummibärchen (Colafläschchen), Rittersport Joghurt und Kinderriegel, sofern ich nicht eh schon wieder in einer RLS-Phase bin. Am kommenden Donnerstag und Freitag habe ich Urlaub. Da wäre eine gute Gelegenheit.
Sollte sich meine Vermutung bewahrheiten, kann ich das dem Arzt bei meinem nächsten Besuch erzählen. Der wird mir wahrscheinlich sagen: Na, dann essen sie eben das Zeug nicht.
So gesehen hat er recht und ich werde das auch schon von mir aus nicht mehr machen. Ich kann allerdings nicht ausschließen, dass die Stoffe, auf die ich reagiere, auch in anderen Lebensmitteln verarbeitet sind. Tendenziell muss ich zu einem Allergietest, denn ich reagiere mit der Haut (Pusteln und dicke Eiterpickel) und eben mit den unruhigen Beinen bis hin zu unruhigen Armen.
Meine Hoffnung ist, dass es sich um eine allergische Reaktion handelt, die ich durch eigenes Zutun beseitigen oder lindern kann. Ich bin nicht erpicht auf eine Allergie in dieser Ausprägung, aber immer noch besser als nicht zu wissen, was in meinem Körper, und teils auch in meinem Kopf, vor sich geht. Die von mir in einem anderen Artikel erwähnte Lebensgefahr ist keine Spinnerei, sondern leider traurige Wahrheit. Denn Schlafmangel tötet auf Dauer und lange Zeit.
Jopii, 20.02.2022
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